Dr. Weidauer

(Vortrag am 29.2.2020, 15 Uhr im Pfarrhaus anlässlich des Besuches seiner Kinder in Seyda)

Herzlich grüße ich alle und will jetzt eine Erinnerung an Dr. Weidauer, Ihren Vater, versuchen. Wie ein großes Puzzle besteht sie aus ganz vielen einzelnen Erinnerungsstücken, die wir hier miteinander betrachten wollen. Viele von uns hier haben dazu beigetragen und werden vorkommen und sind dabei eingeladen, sich einzubringen.

 

Dr. Joachim Curt Weidauer wurde in Dresden am 28. Juli 1912 geboren. Sein Vater war der Bankbeamte Armin Weidauer, er starb, als der Sohn 16 war. Seine Mutter war Pianistin. In Dresden ist er aufgewachsen, in gutbürgerlichen Verhältnissen, mit Tennisspiel und Semperopernbesuch.

Seine Mutter Elsa Petra Weidauer geb. Plonsker war Jüdin, geb. am 19.9.1883 als Tochter von Lazarus Plonsker und Wanda geb. Rosenbaum in Myslowitz im Dreikaisereck von Österreich, Russland und Deutschland. In diesem Gebiet, früher deutsch, heute polnisch, hat die Familie über Jahrhunderte gelebt.

 

Einer seiner Urgroßväter hieß Joachim und war Rabbi in Lissa (heute Lezno), einer damals deutschen Stadt, in der fast die Hälfte der Einwohner Juden waren. - Dr. Weidauer und seine Mutter sind in der Namensliste der Dresdener Juden verzeichnet.

 

In einem Film am Ende seines Lebens, 1991, erzählt Dr. Weidauer, dass seine Mutter und er in der Nacht des 21. Januar 1942 bei minus 18 Grad in Dresden aus ihrer Wohnung abgeholt und getrennt worden sind. Sie kam in einen Transport von 773 Dresdener Juden, der am 24. Januar 1942 in Riga eintraf.

 

 

 

 

(Bild vom Ghettozug)

Ihre letzte Spur ist aus dem Ghetto in Riga.

(Bild vom Rigaer Ghetto)

In der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ist sie als Opfer der Schoa verzeichnet. Es ist dort geschrieben, dass sie in Riga vergast wurde. Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Kurt Plonsker, in Hamburg geboren, ist mit 88 Jahren am 5. Juli 1973 in Kentfield in Kalifornien verstorben.

Zwei Drittel der Dresdener Juden sind emigriert.

Dr. Weidauer ging als Medizinstudent 1934 aufgrund der politischen Verhältnisse nach Wien, wegen der Diskriminierung und beginnenden Verfolgung der Juden in Nazideutschland.

 

Besonders interessiert war er an der Psychotherapie von Freud und Jung.

Doch die Nazis waren auch in Wien.

Er berichtet, dass er in die Schweiz ging und dort 1938 bei C.G.Jung gearbeitet hat.

(Bild Villa Jung, Zürich)

Jungs Institut wurde erst 1948 gegründet, aber Jung war Professor von 1935-1942. Dann kam er – so sagt er es im Film -  aus Sorge um die Mutter zurück nach Deutschland.

(Bild KZ-Papier 1)

Er wurde verhaftet, aufgrund einer Denunziation, hat seine Tochter berichtet.

In den vorliegenden Schriftstücken der Konzentrationslager ist zu lesen, dass er am 19. Juli 1944 in Dresden von der GeStaPo verhaftet wurde. Die einweisende Dienststelle aber ist „Den Haag“. Am 6. Oktober wurde er in Sachsenhausen registriert. Am 13. Dezember im Konzentrationslager Buchenwald.

Die Eltern sind hier angegeben, auch seine Heimatadresse: Die Karl-Roth-Straße 15 in Dresden, das liegt wenige Meter vom Großen Garten entfernt. Sein Hausverwalter schickt ihm aus Berggießhübel bei Pirna per Postanweisung noch am 10. März 1945 einen Scheck von 100 Reichsmark, zugestellt in das Konzentrationslager Buchenwald – wo er schon seit Dezember 1944 nicht mehr war.

(Bild KZ-Papier 2)

Der Grund war: Politischer Häftling – Nr. 14629 in Buchenwald – und „Mischling I. Grades“ – dass also ein Elternteil jüdisch war, die Rassenideologie der Nazis.

Dikal: wird am 14.12. in Buchenwald registriert: „Darf in kein anderes Lager.“

(Bild KZ-Papier 3)

Das rote Dreieck musste er tragen,  das hatten die „Politischen“, und das gelbe, „jüdisch“ darunter: als Grund seiner Inhaftierung wird „Übertretung polizeilicher Auflagen“ geschrieben.

Wir werden das nicht ins letzte ergründen können, was da wann geschehen ist. Ob er mehrmals inhaftiert war. Wie er durch die furchtbare  Zeit gekommen ist. Von Oktober bis April hat er 35 kg abgenommen – hätte er das länger durchhalten können? Er selbst erzählt in dem Film als Grund für eine Festnahme, dass er von einem Nazi aus München in Wien als Jude beschimpft wurde, und er diesen zusammenschlug. Vielleicht wurde er mehrmals eingesperrt. Der Umgang mit sogenannten „Halbjuden“ (das ist Nazi-Sprache), die also ein deutsches und ein jüdisches Elternteil hatten, war verschieden und wurde erst nach und nach verschärft.

Es war furchtbar: Allein aufgrund seiner Herkunft wurde er an Leib und Leben bedroht, galt er als wertlos, minderwertig. 6 Millionen Juden sind in diesen Jahren umgebracht worden. Er hat es überlebt. Wie und an welchen Orten er sich aufgehalten hat, lässt sich nur bruchstückhaft rekonstruieren.

(Bild KZ-Papier 4)

In Sachsenhausen bei Oranienbaum erhielt er im Oktober 1944 die Häftlingsnummer 107 305. Am 7. Dezember 1944 wurde er nach Buchenwald „überstellt“ (Häftlingsnummer 14629) und noch im Dezember 1944 in das Außenlager Langenstein-Zwieberge.

Die grausamen Verhältnisse in Zwieberge hat er nach dem Krieg auf Anfrage der Gedenkstättenleitung ausführlich beschrieben: Von massenhaftem Sterben, unmenschlicher Arbeit, Hunger. In den Berg wurde ein Stollen getrieben, der für die Rüstungsproduktion genutzt werden sollte. Im Film erzählt er von dem Aufbruch aus Langenstein-Zwieberge, dem Beginn des Todesmarsches:

„Und nun wussten wir: Jetzt passiert irgend etwas. Das geschah auch. In der Nacht danach rückten wir nicht mehr aus zum Dienst ins Lager, sondern es hieß: Antreten, Formationen in der nun in der berühmten 5er Reihe, der KZ-Reihe, und zwar immer in Blocks zu 500 Mann. Also 100 5er Reihen ein Block, und 3000 waren wir, also rund 6 Blocks waren wir, das Lager wird verlassen. Wir marschierten ab gegen morgen auf den sogenannten Todesmarsch, von dem wir natürlich noch nicht wussten, dass es einer war oder werden sollte, und flankiert von SS – Leuten mit Gewehr im Anschlag, etwa alle 3 Meter ging ein SS-Mann mit einem Gewehr im Anschlag.“

Hören wir ihn selbst:

(25:00)

„Wir gingen durch ein Dorf bei Tag. Die Bauern hatten sich hinter ihren Gardinen und Türen verborgen, sie wussten offenbar, was da vor sich ging. Nur eine alte Frau trat aus einem Haus mit einer großen Blechkanne und einer Kelle und so ein paar Töpfen und winkte ein paar Leute an sich heran. Wir konnten aber diese Reihen nicht verlassen wegen der SS-Leute. Ein paar Mutige rannten doch die paar Meter zu der Frau hin, um sich dort einen Pott Wasser oder Ersatzkaffee wegen des wahnsinnigen Durstes zu ergattern. In dem Moment schossen drei SS-Leute auf diese kleine Gruppe, schlugen die alte Frau mit dem Gewehrkolben, rissen das kleine Tischchen um, und mit Genickschuss die zwei oder drei Häftlinge. Und der Zug ging weiter… Eines dieser Erlebnisse. Dann fielen jeden Tag mehr um, die wurden an die Seite geschoben von den Weitermarschierenden – Marschieren kann man nicht (sagen), Weiterschleichenden. Und nach jedem 500er Block ging ja ein sogenanntes „Aufräumkommando“, das waren 2, 3, 4 SS-Leute mit Maschinenpistolen. Jeder, der am Rand lag, erhielt Genickschuss, damit er nachher nicht etwa aufstand und die Freiheit fand.…Es lagen also täglich mehr und mehr Tote am Wegesrand des Weges, den wir durchschlichen haben.             Schließlich, nach 14 Tagen – 13 Tagen – kamen wir in die Gegend von der heutigen Kreisstadt Jessen, in die Nähe des Marktfleckens Seyda. Ich marschierte noch mit dem kleinen Rest – nein, marschieren kann ich nicht sagen, schlich noch mit dem kleinen Rest noch Lebender auf dem vorgeschriebenen Weg, an dem SS Kommandanten, Lagerkommandant, der in einem Mercedes aufrecht stand und den Rest sich anguckte, vorbei, auf einen Wald zu. Und dort überholte mich mit dem Fahrrad, was er allerdings schob, es war einer von der Wachmannschaft, ein Unbewaffneter allerdings, der sagte, ihm sei alles egal, er habe Frau und zwei erwachsene Töchter bei einem Luftangriff auf Essen verloren, und ihm sei alles wurst. Gut, er sagte mir, ich solle nicht sehr weit mehr laufen, dort vorne sei ein Furage-Fahrzeug der SS steckengeblieben, und da müsse er hin, ich solle mich dort am Waldesrand auf das Gesicht werfen und liegen bleiben, was auch geschieht, bis alles außer Reichweite sei. Ich dachte mir: Gut, das ist ein Vorschlag. Weit kommst du sowieso nicht mehr, und ließ mich doch aufs Gesicht fallen und blieb liegen, in der Annahme der anderen: Nun ist er tot. Es stolpern noch ein paar über mich hinweg, und ein kleines, sehr verkürztes „Aufräumkommando“ auch an mir vorbei, und es knallten zwei Schüsse. Ich war nicht getroffen. Ich weiß nicht, wer geschossen hat und womit geschossen wurde, das weiß ich bis heute nicht, ob es vielleicht der Bankbeamte aus Essen war, der nur mit Platzpatrone oder eben daneben geschossen hatte; ob´s wirklich die SS war – weiß ich nicht. Ich war noch am Leben.“

29:00

Wie es weiterging, darüber gibt es unterschiedliche Schilderungen. Lange hielt sich in Seyda die Erzählung zweier Jungen (Siegfried *1932 und Günther *1934 Dümichen), die ihn mit dem Hundewagen völlig entkräftet aus dem Wald geholt und zu ihrer Mutter Meta Dümichen brachten.

In seinem Lebensbericht, den er selbst im Gefängnis in Bautzen in den 60iger Jahren schrieb, berichtet er von seiner Rettung, dass er zunächst auf das alte Mühlengrundstück zwischen Schadewalde und Zemnick zuging. Zu einem Italiener konnte er aufgrund seiner Sprachkenntnisse Vertrauen herstellen, dieser informierte die Hausbewohnerin, und so bekam er zu essen. Als Arzt wusste er, dass zu reichliches Essen nach der langen Entbehrung tödlich sein konnte, so aß er nur einen Bissen Brot. Die Frau bat ihn, das Grundstück wieder zu verlassen, aus Sorge um ihr Leben. Gleichzeitig hatte sie auch deutsche Soldaten versteckt, und die Russen waren nahe, aber auch durch die SS war es allen verboten, Häftlinge zu verstecken oder zu unterstützen. Der italienische Kriegsgefangene empfahl Dr. Weidauer den Weg nach Schadewalde, wo es noch weitere Italiener gab. Beim Gastwirt Kuhne konnte er sich in der Scheune verstecken. Als die Russen kamen, setzte sich ein russischer Kriegsgefangener für ihn ein, und so überlebte er das Kriegsende.

 

Frau Meta Dümichen bot ihm an, in ihrem Haus zu wohnen – gleich vorn beim Hauseingang richtete sie ihm eine Stube ein -, und brachte ihn durch ihre Pflege wieder zu Kräften.  (Ende 1944 hatte sie ihren Mann im Krieg verloren.) Von daher gab es eine lebenslang anhaltende freundschaftliche Verbindung. Ihre Enkeltochter, Frau A. W., ist heute da! Mitgeholfen hat auch Frau Lydia Hecht (die Tochter ist da).

30:00?

 „Ich wog 36 Kilo, man stelle sich das bitte vor, nicht, das war die Hälfte meines Normalgewichts, ich musste erstmal essen und laufen lernen; das ging dann allerdings ganz gut, ich wurde eingekleidet, die Ärmsten gaben mir was, die reichen Bauern nicht, und dann ging ich rüber, gestützt auf ein Fahrrad, was mir auch jemand schenkte, und meldete mich dann beim Bürgermeister in Seyda, der neue Bürgermeister, den die Kommandantur eingesetzt hatte. Dieser Bürgermeister war dann mein späterer Schwiegervater. So bin ich dann da gerettet worden. Es war vorbei!“

 

Der Kaufmann Kaatz war gemeinsam mit zwei weiteren Männern mutig den Russen mit einer weißen Fahne entgegengegangen, um eine Zerstörung Seydas zu verhindern. Er wurde auch deshalb dann Bürgermeister.

 

Am 6. Mai 1950 fand die Trauung mit Ursula Kaatz, geboren am 19. April 1922, in der Kirche statt durch Pfarrer Willy Hagendorf, der selbst unter den Nazis im Gefängnis gesessen hatte und wie Weidauer später von den Kommunisten wieder eingesperrt wurde. Eine Bekanntmachung mit dem Bild des jungen Paares gibt es. Im Elternhaus der Braut wurde ausgiebig gefeiert: Alle Fenster waren erleuchtet.

Am 2. August wurde der Sohn Jarno Claudius Weidauer geboren und am 17. November 1951 in der Seydaer Kirche getauft. Am 3. September 1953 kam die Tochter Mirjam Judith Cornelia zur Welt, sie wurde am 24. Juli 1954 getauft – da war Pfarrer Hagendorf schon im Gefängnis. Er hatte Streikführer vom 17. Juni 1953 aus Bitterfeld im Seydaer Pfarrhaus versteckt und ihnen erfolgreich zur Flucht verholfen. Im September 1953 wurde er abgeholt und eingesperrt. Die Taufe vollzog deshalb Pfarrdiakon Fetzer aus Oehna. Die Paten waren: Von Jarno Weidauer: Willy Kaatz, Seyda (Großvater); Ilse Steger, Seyda; Monika Hagendorf, Seyda (Pfarrerstochter); Rudolf Richter, Halle; Ralf Schnabel, Leipzig (Tenor, er sang: „In diesen heilgen Hallen  kennt man die Rache nicht“ (!);

- was das bedeutet, nach dem, was er Schlimmes erlebt hat! -

Jan Mari Alewijn, Berlin; Joachim Kötschau (Musiker, Frau von Erika Schütte-Kötschau). Paten von Mirijam Weidauer: Else Kaatz aus Seyda (Großmutter), Erika Schütte-Kötschau, Leipzig. Lydia Plonsker, Chicago (Tante, Frau vom Bruder der Mutter Kurt Plonsker, der fliehen konnte); Renate Weichnachan, Berlin; Elwira Ewald, Berlin, Walter Melchior, Rodleben bei Roßlau. (Dieser hat die Kinder dann auch in den Ferien geholt, als die Eltern inhaftiert waren. Er hatte selbst viele (4?) Kinder; auch bei diesem Besuch machten sie in Dessau Station bei Melchiors, nun schon bei den Kindern.)

 

 

Dr. Weidauer stand Pate bei Friedemann Ludwig Hermann Hagendorf, dem Sohn des Pfarrers, am 18. Januar 1951. Offensichtlich gab es – bestimmt auch wegen der ähnlichen Geschichte, freundschaftliche Beziehungen zu Pfarrer Hagendorf. Dr. Weidauer wurde auch in den Gemeindekirchenrat gewählt. Er war bei den Entscheidungen dabei, als das Pfarrhaus 1950 neue Türen, eine neue Fassade und Linoleumfußboden bekam; er war dabei, als die Neugründung einer Kirchengemeinde für Mark Zwuschen mit Seydaer Kirchenland unterstützt werden sollte am 3. Mai 1949 – diese Neugründung hat dann nicht stattgefunden, die neue Staatsmacht hat es verhindert. Er war dabei, als der Seydaer Kirchenrat zwei Älteste nach Magdeburg zum Bischof entsandte, um eine Wiederbesetzung der Pfarrstelle nach der Festnahme von Pfarrer Hagendorf zu bitten.

 

Die Stelle des praktischen Arztes in Seyda war 1945 unbesetzt. Die Menschen aus Seyda und Umgebung – dazu kamen viele Hunderte Flüchtlinge – waren froh, in Dr. Weidauer einen Arzt vor Ort zu haben. Er praktizierte zunächst in der Jüterboger Straße Nr. 60 im Haus des Lehrers Zierke, der im Zweiten Weltkrieg umkam.

Die durch die Stadt Seyda 1937 geschaffene Arztpraxis in der Bergstraße wurde erst nach einigen Monaten wieder frei, bis dahin war das Stadthaus durch Russen besetzt.

Horst Hirsch, damals 17 Jahre alt, und Walter Dalicho, damals 14, erinnern sich an Behandlungen in der Jüterboger Straße.

In der Arztpraxis arbeitete Dr. Weidauer eng mit der Hebamme, Frau Göricke, die seit 1930 in Seyda tätig war, zusammen. Sie war selbständig, rief aber, insbesondere bei Problemen, immer den Doktor hinzu. So half er zwischen 1945 bis 1960 ca. 500 Kindern auf die Welt, wie er sich selbst erinnert.

Vielfältig waren seine Aufgaben: So wird erzählt, dass er einen Jugendlichen aus Gentha nach einem Knochenbruch bei der Heimkehr von den Fastnachten im eigenen Auto nach Seyda fuhr und eingipste. In Seyda und in Zemnick half er Kriegsheimkehrern, durch maßvolle Ernährung zu überleben.

Der Vater von Herrn Hans-Georg Schulze überlebte durch ihn!

 

Luise und Martin Schulze sen.

In Seyda überwies er einen Familienvater in die Charite, wodurch sein Leben gerettet werden konnte. Überhaupt organisierte er viele Krankentransporte und Überweisungen, im Russenjeep oder im Leiterwagen, manchmal mitten in der Nacht. Ein kleiner Junge aus Morxdorf verdankt ihm so sein Leben.

Auch psychotherapeutisch war er tätig, nicht erst in Rheinsberg: Es wird erzählt, dass Dr. Weidauer auch die Kunst der Hypnose beherrschte (und so einen Jungen vom Bettnässen heilte).

In der Praxis half ihm seine Frau, sie hatte wohl auch eine Krankenschwesterausbildung. Dazu kamen Gisela Bernholz aus Gadegast (geb. 1937, heiratete 1963 Helmut Kuhl  aus Schlieben), Elli Bajerke aus Schadewalde (geb. 1937, Schwägerin von Günter Dümichen) und Inge Rietdorf (geb. 1940, später verheiratete Fietzek). Als Kindermädchen half zwei Jahre lang Christel Schröder (geb. 1937, später verheiratete Jahn) in den Jahren 1954 bis 1956. Von ihr gibt es ein Bild von den Seydaer Fastnachten mit der Tochter Mirijam auf dem Schoß: Der Doktor hatte erlaubt, dass Christel zur „Modenschau“ (so hieß die Fastnachtsveranstaltung am Montag) gehen konnte, wenn sie Mirjam mitnehmen würde – und das tat sie.

 

 (links unten)

 

Bei Weidauers „in Stellung“ als Haushaltshilfe tätig war auch Frau Dora Schulze (später verheiratete Kantelberg, geb. 1937, gest. 2019).

Zusammengearbeitet hat er mit der Gemeindeschwester, Schwester Margarete.

Die Praxis befand sich in der Bergstraße 1, Eingang von der Brauhausgasse her, die Treppe herauf. Vorn war das Wartezimmer, links davon das Schwesternzimmer und dann das Behandlungszimmer, woran sich die Wohnräume anschlossen.

Dr. Weidauer war ein Landarzt alter Schule: Er kam sofort, wenn jemand in Not war, am Tag oder in der Nacht. Das wird oft berichtet.

Bei Versammlungen in der Stadt trat er in Erscheinung, wie er auch im Film erzählt. Da bekannt war, dass er im KZ gewesen war, hatte er größere Freiheiten als andere, seine Meinung zu sagen.

Jedoch trat er nicht nur als Widerständler gegen die Staatsmacht in Erscheinung. In der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN arbeitete er aktiv mit und hielt im Kreis Jessen Vorträge, um über die Konzentrationslager aufzuklären, auch gemeinsam mit alten Kommunisten.

Im Rückblick auf sein Leben, wie wir ihn in dem Filmdokument finden, das kurz nach der Wende aufgezeichnet wurde, stellt er seine oppositionelle Haltung der DDR gegenüber heraus. Etwa mit jener Begebenheit:

Ein Funktionär versucht einem älteren Mann, Otto, zu erklären, warum dieser keine Erlaubnis bekommt, seine Tochter im Westen zu besuchen, und fragt ihn dann: „Verstehst Du das jetzt?“ – Als dieser verneint, springt Weidauer auf und erklärt: „Das liegt daran, dass es denen im Westen gerade besser geht als uns hier.“ Darauf tobt der Saal und die Funktionäre müssen ihn durch die Hintertür verlassen – so beschreibt er es selbst. Das war kein Einzelfall. Zum Beispiel wurde der Bürgermeister Dalicho öffentlich angefragt, warum die Straßenlampen immer wieder kaputt gehen würden, und er antwortete: „Das ist alles Hennecke!“  Adolf Hennecke war ein Vorzeige-Arbeiter, der durch sehr hohe Planerfüllung als leuchtendes Beispiel hingestellt wurde, Kritik an ihm war sogenannte „staatsfeindliche Hetze“ – das wurde dem Bürgermeister deutlich gesagt, aber Dr. Weidauer sprang ihm bei und sprach für ihn. Er hatte eine große Autorität – als Arzt und auch als ehemaliger KZ-Häftling. Im Film erzählt er selbst:

„Die SED regierte mit faulen Tricks gegen das Volk, und zwar von Anfang an. Und das verbitterte allmählich die Menschen, einige gewöhnten sich dran und sagten: Dann müssen wir eben das Beste draus machen. Aber im großen und ganzen war die Wut über diese Dinge doch recht groß… Auf dem Lande spielten sich dramatische Dinge mit den Bauern ab… Jedenfalls 1950 bereits gab es Bauernversammlungen. Und die Bauern, meine Patienten, baten mich, hinzukommen, und eventuell auch mal das Wort zu ergreifen, ich wüsste ja…“

 

Dass er ein Jude war, sei damals kaum einem bewusst gewesen, hieß es einhellig beim Seydaer Gemeindenachmittag 70 Jahre danach. Er selbst berichtet davon, dass sich ihm einige von den russischen Soldaten als Juden zu erkennen gaben und sie sich Jiddisch verständigen konnten – dass sie das aber heimlich taten, denn auch in der Sowjetunion waren Juden immer wieder Verfolgungen ausgesetzt. Wie in ganz Deutschland gab es auch in Seyda intensive Indoktrinationen der Nazis über „den Juden“, in der Schule aber auch in Schulungen. Diese Saat wirkt bisweilen bis heute fort. In Seyda kannte man Juden nur als fahrende Händler, die sich – traurig – nach der Machtergreifung Hitlers bei ihren Kunden verabschiedeten. Oder es gab eine Tante, die in Berlin „bei Juden in Stellung“ war, sie berichtete, dass sie sie gut behandelt hätten und bei der „Kristallnacht“ (9. November 1938) alles zerschlagen wurde. Von einem Lüttchenseydaer Bauern wurde noch 200 Jahre später erzählt, dass er nach Verwundung in den Napoleonischen Kriegen von Juden aus Polen bis nach Hause transportiert wurde und so am Leben blieb. Pastor Hagendorf musste wie alle Pfarrer Ahnenanfragen aus den Kirchenbüchern beantworten, ob es jüdische Vorfahren gab. Er legte in die Antwortbriefe Spendenbitten für Judenchristen bei – also für Menschen, bei denen diese Suche so ausfiel, dass ihnen jüdische Ahnen bestätigt werden mussten und sie nun erhebliche Nachteile hatten. Durch diese mutige Aktion geriet er zuerst in das Visier der Gestapo. Später wollte Hitlerjugend – seine Konfirmanden – den Davidsstern über der Kirchtür herausschlagen, aber er schickte sie nach Hause mit den Worten: „Der ist älter als Ihr!“ – und er ist heute noch unversehrt. Später kam er wegen dem Hören von ausländischen Sendern ins Gefängnis und kehrte erst nach Kriegsende zurück. Die Frau des Kaufmannes Martin Gerhardt, den Dr. Weidauer einmal rettete und wo er in seinen Schriften darüber nachdenkt, dass dieser ja auch ein Nazi gewesen war – dessen Frau soll jüdischer Herkunft gewesen sein, was aber durch die Familie und die Nachbarn gedeckt wurde; auch die Parteiabzeichen, die sie und er auf der Brust trugen, sollten dazu helfen.

Die jüdische Herkunft von Dr. Weidauer war also in der  Zeit von 1945 bis 1960 in Seyda kein Thema, natürlich auch deshalb, weil Antisemitismus als Sympathie mit dem Nationalsozialismus verstanden werden konnte, was hart verfolgt wurde. Dr. Kratz, der vorher in Seyda praktizierte und nun wiederkam – er war wohl Soldat gewesen, Dr. Kratz fragte Bürgermeister Dalicho, ob er die Stelle wieder antreten könne, und dieser antwortete, dass er in diesen Zeiten gegen einen Juden keine Chance hätte.

In Westdeutschland waren nach einer Studie 1949 ein Viertel der Bevölkerung antisemitisch eingestellt – das wird in Seyda nicht viel anders gewesen sein. So halten sich auch bis heute vereinzelt Gerüchte, die antijüdische Vorurteile transportierten. – Auf der anderen Seite stehen die Menschen, deren Angehörige von Dr. Weidauer gerettet worden sind. Auch wurde darauf verwiesen, dass sein Cousin Walter Weidauer Oberbürgermeister von Dresden sei (den Kindern war das nicht bekannt) – ((1946 bis 1958, dann bis 1961 Vorsitzender des Rats des Bezirkes Dresden, SED-Mitglied. Er prägte den Satz: „Das sozialistische Dresden braucht weder Kirchen noch Barockfassaden.“))

Es wird überliefert, Dr. Weidauer sei Zigarren-Liebhaber gewesen – der Sohn sagt aber, er habe nie geraucht.

Er liebte alte Möbel. So brachte er Mitte der 50iger Jahre einen Kronleuchter mit, einen „Fläming-Lyster“. Beim Putzen musste er dabei sein. Auch Möbel wurden einmal angeliefert. Es hieß, ein Sekretär wäre auch darunter. Eine Hausbedienstete hatte das falsch verstanden und fragte die Möbelpacker: „Und wo ist jetzt der  junge Mann, der Sekretär?“ Die Familie hatte zwei Autos und auch schon einen Fernseher. ((Besonders Jarno soll oft davor gesessen haben.)) Dr. Weidauer hatte seine Vorlieben beim Essen. Er trank keinen Kaffee, sondern Tee, und keine Kartoffeln, sondern Reis. In regelmäßigen Abständen kamen die Kollegen aus der Umgebung, so Dr. Charlet aus Elster. Dann mussten auch Kartoffeln gekocht werden.

Im Oktober 1960 kam es  zur Verhaftung Weidauers bei Mellnitz. Er war mit seiner Frau unterwegs Richtung Potsdam oder Berlin. Die Staatssicherheit fing ihn ab. Versuchte Republikflucht wurde ihm vorgeworfen. Der Pfarrer Fetzer aus Oehna, der ihm vorher ein Auto abgekauft hatte, wurde deshalb der Fluchthilfe verdächtigt und entzog sich der Verhaftung durch die Flucht. Zusätzlich sollte Dr. Weidauer nachgewiesen werden, dass er etwas abgerechnet habe, was er nicht praktiziert hat. Dazu wurden Patienten massiv von der Staatssicherheit bedrängt, entsprechend auszusagen. (Das weiß ich natürlich nur von einer Frau, die das vehement abgelehnt hat.) Die Nachricht von der Festnahme des Doktors in Seyda ging herum wie ein Lauffeuer. In dieser Zeit verließen viele Menschen unsere Orte. Das Fehlen eines Landarztes war ein großer Verlust, sein Weg-Gehen-Wollen auch eine Enttäuschung für die Patienten, die nun zunächst ohne Arzt dastanden.

Die Kinder kamen von der Schule nach Hause, der Vater war nicht mehr da, die Mutter saß im Sessel, viele Staasi-Leute waren in der Wohnung. Jarno wollte allen artig die Hand reichen, die Mutter rief ihn zu sich und sagte: Diesen Herren brauchst Du nicht die Hand geben. Die Tochter nahm sie mit ins Bad, legte ihren Schmuck ab,  u.a. einen Diamantring, und spülte ihn in der Toilette herunter. Die Sachen sollte die Staasi nicht kriegen! Tatsächlich wurden alle Wertgegenstände beschlagnahmt.

Sie wurde dann auch eingesperrt, in Bautzen. Dr. Weidauer hat seine Frau manchmal von ferne sehen können, auf dem  Hof, und schrieb ihr Briefe – die sie aber nie erhalten hat.

Der Lehrer Rülicke fuhr mit seinem Auto die Kinder zu Besuchen nach Bautzen! (Vielleicht hat auch diese Erfahrung dazu beigetragen, dass er sich immer geweigert hat, in die SED einzutreten – und dennoch (als große Ausnahme, weil sie keinen anderen fanden) 5 Jahre Schuldirektor in Elster wurde. - Weidauers Kinder wurden in der Schule gehänselt, weil ihre Eltern „im Knast“ waren. Der Direktor Stassen ging dazwischen und versuchte, das zu unterbinden.

Das Ehepaar Weidauer wurde zu 6 ½ und zu 4 Jahren Haft verurteilt. Frau Ursula Weidauer geb. Kaatz sei im Erzgebirge in einem Frauengefängnis inhaftiert gewesen, sagen Seydaer – eine falsche Erinnerung, sagen die Kinder, als „Mitwisserin“. Sie kam früher als ihr Mann zurück, nach zwei Jahren, im Rollstuhl und schwer krank. Der Lehrer Höhne, der zum üblichen Hausbesuch kam, hatte keine Ahnung, dass der Vater der Kinder eingesperrt war, und erfuhr es auch erst viel später. Es wurde nicht darüber gesprochen.

Nach 4 ½ Jahren kam Dr. Weidauer zurück – , aus Bautzen. Der Grund für seine Inhaftierung hieß „Behinderung des sozialistischen Aufbaus“, es wurde ihm ganz viel vorgeworfen, was man besser nicht nennt (im Vortrag habe ich es nicht erwähnt, weil Gerüchte die Eigenschaft haben, zu kleben: Etwas wird schon dran sein…) Im Film beschreibt er das Prozessende, wo die Ausführung der Staatsanwaltschaft dahin gipfelte, er hätte – schlimmer als ein Mörder – durch sein Handeln die Gefahr eines 3. Weltkrieges heraufbeschworen.

Behinderung des sozialistischen Aufbaus – gerade der Doktor hat Tag und Nacht für die Gesellschaft gearbeitet. Unter heutigen Umständen wäre er einfach ein anerkannter Arzt gewesen – doch  unter den Diktaturen musste er so grausam leiden, immer wieder zu unrecht. Das ist die Folge von Ideologien, die Menschen in Gruppen einteilen und abwerten. Es gibt sie zum Teil heute noch oder wieder!

Bei seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Bautzen konnte Dr. Weidauer zwischen drei Orten wählen. D.h. er musste sich als straffällig gewordener Mediziner bewerben, tat das in vielfacher Weise – und bekam drei Antworten: Weißwasser, Rheinsberg und x.

Rheinsberg mit Tucholsky und Fontane: Da griff er – der eine Bibliothek von 6000 Bänden hatte, regelmäßig von Seyda aus zu „Wünschmann“ nach Wittenberg in den Buchladen fuhr und bis ins hohe Alter las  - da griff er sofort zu.

Das Ehepaar zog zusammen mit den Kindern nach Rheinsberg, wo seine Frau starb. Er praktizierte dort wieder, 25 Jahre lang. In den ersten Jahren durfte er seinen Wohnort nicht verlassen – so wird es erzählt. Es gab so etwas in der DDR, man hatte dann einen „PM 12“, einen besonderen Personalausweis (ist den Kindern unbekannt). Viele Seydaer besuchten ihn in Rheinsberg. Er war ein geschätzter Arzt und Psychotherapeut. Am 13. Dezember 1991 starb er im Alter von 79 Jahren, im Jahr der Filmaufnahmen, für die er sich sehr engagierte und auch noch einmal nach Langenstein-Zwieberge fuhr.

Er konnte sich in Rheinsberg ein neues Leben aufbauen – wieder fing er nur mit dem Anzug an, den er anhatte. Später war es möglich, die Praxis von einem bisherigen Arzt übernehmen. Er war nicht reich, als er starb. Er hatte einen sehr strengen Tagesablauf im Alter: Frühstück / Lesen / 1 Stunde ruhen / Klassische Musik hören / Lesen /Mittag … Tagesschau. Seine Freundlichkeit und seinen Humor hat er sich trotz all´ der schlimmen Erfahrungen bewahrt, bis zum Schluss. Er wusste als Mediziner von seinem baldigen Ende.

Die Kinder Jarno und Mirjam blieben zur Zeit der Inhaftierung in Seyda bei den Großeltern. Sonst wären sie ins Heim gekommen. Viele Kindheitserlebnisse gibt es bis heute. So der Besuch in der alten Molkerei, wo es den Vater von Schulfreunden gab, der eine Modelleinsenbahn hatte. Da wurde die Zeit immer lang. Auf den Nachhauseweg wurde ihm mitgegeben, er solle seinen Vater, den Doktor, doch an Makarenko, den großen Menschenfreund und Pädagogen erinnern. Das hat auch gut genützt.

Die Tochter Mirjam konnte in der DDR Zahnmedizin studieren – eine Kommilitonin war die Zahnarzttochter aus Abtsdorf – und praktizierte zuletzt im Rheinland. Jetzt ist sie im Ruhestand.

Der Sohn Jarno war Gaststätteninhaber in Rheinsberg („Zum Alten Fritz“), im letzten Jahr hat er sie an seinen Sohn übergeben.

Der Heimatforscher Kummer aus Annaburg nahm noch vor der Wende, 1989, Kontakt mit Dr. Weidauer auf und erforschte seine Geschichte. 1993 beriet der Seydaer Stadtrat über eine Anfrage, den Stadtpark nach Dr. Weidauer zu benennen. Grund für die Nichtrealisierung des Vorschlags wird sein, dass es in Seyda weder in der Nazizeit noch danach Straßen und Plätze mit Namen gab. Dem Zwang, eine Adolf-Hitler-Straße zu benennen, wurde schlau begegnet, indem man die „Kuhgasse“ vorschlug (was abgelehnt wurde), und es gab auch danach weder einen Karl-Marx-Platz noch eine Ernst-Thälmann-Straße.

Hans Richter aus Wernigerode mit der Interessengemeinschaft Todesmarsch untersuchte den Weg der Häftlinge unter der Fragestellung, wer ihnen geholfen hat und sich die Menschlichkeit bewahrte. So kamen etliche bisher verborgene Geschichten auch aus unseren Orten ans Tageslicht, und auch das Interesse an Dr. Weidauer wurde neu geweckt.

Dr. Weidauer ist den alten Seydaern noch lebendig in Erinnerung als Doktor, der vielen half, und als aufrechter Bürger, der wegen seiner Herkunft und seiner Überzeugung Gefängnis- und Lagerhaft in zwei Gesellschaftssystemen erleiden musste.

(Klavierstück)

Im Anschluss folgt eine Rede von Frau Dr. Seddig geb. Weidauer mit Dank und Freude über die Ehrung ihres Vaters – und die Wichtigkeit der Erinnerung an die geschehenen Grausamkeiten in zwei Diktaturen aufgrund aktueller besorgniserregender Ereignisse in Deutschland.

Es erfolgt eine Eintragung ins Ehrenbuch der Interessengemeinschaft Todesmarsch zu Meta Dümichen, die Dr. Weidauer geholfen hat.

Frau Angelika Wolter, Enkeltochter von Meta Dümichen, überreicht Frau Dr. Seddig ihr Taufkleid von 1954. Es wurde von Olga Schulze aus Seyda genäht, später wurde es auch in der Familie von deren Tochter Renate Freydank geb. Schulze für Taufen genutzt – aber auch aufgehoben, welche es nun schenkt.

Der Heimatverein stiftete eine Gedenkplatte, die an dem Haus angebracht werden soll, in dem Familie Weidauer wohnte und wo auch die Praxis war. Jedoch in Absprache mit dem Hauseigentümer erst nach einer Renovierung der Fassade.

 

Am 19. Februar 2021 wurden auf dem maroden Dachboden auf dem Seydaer Markt 20 Schriftstücke und Filme von Dr. Weidauer und seinem Schwiegervater entdeckt und – nach Rücksprache mit der Stadt als Eigentümerin des Grundstücks – am 22. Februar geborgen, um sie den Kindern von Dr. Weidauer zukommen zu lassen.

Diese Schriftstücke setzen zu dem Puzzlespiel noch einige Teile hinzu!

Vgl. „Der Kaufmann mit der weißen Fahne“, www.seyda.de/kaufmann.htm